Expedition Uhrwerk Ozean

FAQs - Häufig gestellte Fragen

Allgemein

Was ist das „Uhrwerk Ozean“?

Wer steckt hinter dem Projekt?

Wissenschaft & Technik

Welche Antworten soll die Expedition „Uhrwerk Ozean“ geben?

Wo und wann fand die Expedition statt?

Womit arbeiten die Wirbelforscher?

Warum wird ausgerechnet ein Zeppelin benötigt?

Wie umweltfreundlich ist ein Zeppelin überhaupt?

Crossmediales Projekt

Wie funktioniert das mit den 360-Grad-Filmen und VR-Brillen?

Wie kann ich selbst an der Expedition „Uhrwerk Ozean“ teilnehmen?

Was hat die Expedition mit dem Wissenschaftsjahr 2016*17 zu tun?

Wem kann ich weitere Fragen stellen?

Was ist das „Uhrwerk Ozean“?


Im gesamten Weltozean sind nahe der Wasseroberfläche kleine Wirbel zu finden. Sie haben einen Durchmesser von 100 Metern bis zehn Kilometern und beeinflussen den Energiehaushalt der Meere und das Mikroalgenwachstum maßgeblich. Während sich die Wirbel um sich selbst drehen, bilden sich oft an den Rändern spiralartige Arme. Im Inneren des Wirbels wird kaltes, vermutlich nährstoffreiches Wasser an die Oberfläche gedrückt, das das Mikroalgenwachstum fördert. Doch die Wirbel bestehen nicht lang. Durch schnelle Bewegung vermischen sich warmes und kaltes Wasser miteinander. Letztlich zerfallen die Wirbel meist innerhalb weniger Stunden oder einem Tag. Das gesamte System großer und kleiner Meereswirbel funktioniert wie ein komplexes, sich ständig bewegendes „Uhrwerk“: das Uhrwerk Ozean.

Wer steckt hinter dem Projekt?


Initiator und Leiter der Expedition „Uhrwerk Ozean“ ist Prof. Dr. Burkard Baschek, Leiter am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG). Die Vermessung kleiner Meereswirble vor Ort setzt eine besondere Messtechnik und Schnelligkeit voraus und gelang unter der Leitung von Baschek einem internationalen Team 2009 weltweit erstmalig. In den letzten Jahren wurde dieses besondere wissenschaftliche Projekt dann vermehrt in eine zeitgemäße mediale Kampagne überführt, so dass neben den Forschern auch crossmediale Produzenten und Entwickler von Fulldome-, 4K- und Virtual-Reality-Produktionen mit involviert sind und die Expedition begleiten.

Welche Antworten soll die Expedition „Uhrwerk Ozean“ geben?


Die kleinen, bisher kaum erforschten Wirbel vermischen das Wasser intensiv. Ihr Einfluss auf die Zirkulation und die Nahrungskette der Ozeane scheint daher von wesentlicher Bedeutung. Die Wissenschaftler erhoffen sich durch die Expedition insbesondere Antworten auf die zentralen Fragen: Wie wichtig sind die kleinen Wirbel für den Energietransport in den Meeren? Welcher Zusammenhang besteht zwischen den kleinen Wirbeln und der Phytoplanktonproduktion, die die Grundlage der Nahrungskette im Meer darstellen?

Wo und wann fand die Expedition statt?


Die ersten Vorbereitungen vor Ort fanden bereits im Jahr 2015 statt. Anfang Juni 2016 machten sich dann die ersten Wissenschaftler auf den Weg in Richtung Ostsee, um wissenschaftliche Fahrzeuge und Messinstrumente einem letzten Test zu unterziehen und vorzubereiten. Der für die Expedition benötigte Zeppelin wurde von seinem Heimathafen in Friedrichshafen am Bodensee am 15. Juni 2016 nach Berlin überführt. Hier fand am 16. Juni 2016 eine offizielle Pressekonferenz statt, an der Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teilnahmen. Noch am selben Tag flog der Zeppelin nach Usedom an der Ostsee. Das wissenschaftliche Experiment fand schließlich vom 18. bis 27. Juni 2016 in einem Areal von etwa 150 Quadratkilometern südwestlich der Insel Bornholm statt.

Womit arbeiten die Wirbelforscher?


In einem Zeppelin NT spüren die Wissenschaftler unter Hilfe von Hyperspektral- und Infrarotkameras die kleinen Wirbel aus der Luft auf und koordinieren von oben die Geschehnisse auf dem Wasser. Auch die Forschungsschiffe des HZG, die „Ludwig Prandtl“ und das Schnellboot „Eddy“ sowie das Forschungsschiff „Elisabeth Mann Borgese“ des Leibnitz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) sind Teil der Expedition „Uhrwerk Ozean“. Von den Schiffen als auch völlig autonom kommen eine ganze Reihe von Messinstrumenten zum Einsatz, die verschiedenste Parameter wie Temperatur, Salzgehalt, Strömung, Sauerstoffkonzentration und Chlorophyll messen.

Warum wird ausgerechnet ein Zeppelin benötigt?


Der wesentliche Vorteil eines Zeppelins gegenüber allen anderen Luftfahrzeugen wird während der Expedition gekonnt angewandt: Ein nahezu perfektes Parken in der Luft mit Fokus auf einen präzisen Standort hilft den Wissenschaftlern, die Wirbel unter ihnen nicht nur aufzuspüren, sondern permanent im Auge zu behalten. Ein einfaches Koordinieren aller weiteren beteiligten Forschungsschiffe ist damit gegeben. Sämtliche Forscher sind permanent über Funk verbunden und können auf die Weise hervorragend miteinander kommunizieren.

Wie umweltfreundlich ist ein Zeppelin überhaupt?


Im direkten Vergleich mit Helikoptern und Flächenflugzeugen schneidet der Zeppelin NT, insbesondere bei den Parametern Lärmemissionen und Kraftstoffverbrauch, erheblich umweltfreundlicher ab. Pro Flugstunde verbrennt er in seinen drei Triebwerken nur ca. 50 Kilogramm Kraftstoff. Hubschrauber und Flugzeuge mit vergleichbarer Nutzlast benötigen pro Betriebsstunde dagegen mehrere hundert Kilogramm Kraftstoff und belasten die Umwelt mit ihren Abgasen somit ungleich stärker als der Zeppelin. Bei den Lärmemissionen schneidet der König der Luftschifffahrt ebenfalls deutlich besser ab als andere Fluggeräte. Beim Überflug in einer Flughöhe von etwa 350 Metern über Grund und bei maximaler Drehzahl aller Triebwerke werden am Boden nur schwache 64,9 Dezibel gemessen. Etwa 500 m über Grund ist der Zeppelin NT akustisch kaum noch wahrnehmbar.

Wie funktioniert das mit den 360-Grad-Filmen und VR-Brillen?


Der Wissenschaftskurzfilm zum Projekt ist auf der Seite uhrwerk-ozean.de sowie auf dem YouTube-Kanal des HZG verfügbar und kann – entsprechende technische Hardware vorausgesetzt – in 360 Grad erlebt werden. Der Nutzer bestimmt dabei völlig selbständig den Blickwinkel. Für Tablets und Smartphones gilt: Die Betriebsversion sollte möglichst aktuell sein. Mobile Endgeräte eignen sich ab IPhone 5 bzw. Samsung Galaxy S6 aufwärts. Der Film liegt im Player in den Auflösungen 720p, 1080p und 4k vor. Im entsprechenden Modus lassen sich die faszinierenden Inhalte von „Uhrwerk Ozean“ auch per Virtual Reality (VR)-Brillen abspielen. Der Bildschirm teils sich in zwei Hälften – für jedes Auge eine. Mit einer passenden Halterung für das Smartphone lässt sich das Bild dann scharf betrachten.

Wie kann ich selbst an der Expedition „Uhrwerk Ozean“ teilnehmen?


Wer nicht das Glück hatte, bei einem der verschiedenen Aktionen einen Platz im Zeppelin zu bekommen, hat trotzdem die Möglichkeit, auf vielfältige Weise an der Expedition teilzuhaben. Auf uhrwerk-ozean.de finden sich im Bereich „Aktuelles“ regelmäßig neue Artikel, Bildergalerien oder Videos zur fortlaufenden Expedition. Über unsere Social Media-Kanäle auf Facebook und Twitter berichten wir zeitnah über die kleinen und feinen Geschichten und Erfolge rund um die Expedition sowie Berichte anderer Medienseiten. Weiterführende Informationen stehen ebenfalls in unserem Küstenforschungsblog, Pressenews erscheinen auch auf der HZG-Homepage. Videos direkt von den Ereignissen vor Ort sowie verschiedene Versionen des Films „Uhrwerk Ozean“ sind im Laufe der Zeit auch über unseren YouTube-Kanal erlebbar.

Was hat die Expedition mit dem Wissenschaftsjahr 2016*17 zu tun?


Das Wissenschaftsjahr 2016*17 steht unter dem Begriff „Meere und Ozeane“ und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerufen. Bis Ende 2017 soll der Lebensraum Wasser auf vielfältige Art und Weise interessierten Menschen nähergebracht werden. In Form von vielen Veranstaltungen, Ausstellungen, Themenparks, wissenschaftlichen Ereignissen und Events wird dies passieren. Dazu gehört auch die Expedition „Uhrwerk Ozean“ in diesem Sommer.

Wem kann ich weitere Fragen stellen?


Weitere Medienanfragen zur Expedition (Ablauf, Organisation, Inhalte, Besonderheiten) beantwortet das Team der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Pressesprecher ist Dr. Torsten Fischer, Telefon +49 (0)4152/87-1677, E-Mail: torsten.fischer@hzg.de. Das Projekt „Uhrwerk Ozean“ betreut Tanja Baschek, Telefon: +49 (0)4152/87-1785, E-Mail: tanja.baschek@hzg.de.

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